Nach einem gemächlichen Start am ersten Tag läuft die SXSW traditionell am Samstag und Sonntag zu Hochtouren auf. Auch bei uns ist der Tag vollgepackt.

Wir beginnen mit einer „Breakfast Session“ die Jan Möllendorf mit Jeremi Suri organisiert hat, einem der bekanntesten Historiker der USA.

Er zieht eine gedankliche Linie aus den Entwicklungen der Vereinigten Staaten von den Zeiten des Bürgerkriegs bis zum Phänomen des Silicon Valley oder der Austin Metropolitan Area bis hin zum American Dream und Artificial Intelligence. Im Positiven, aber auch in den kritischen Aspekten stellt er die USA, die Wirtschaft, das politische System und die Motivationsfaktoren der Menschen dar, immer aufgebaut auf einer festen Basis historischer Argumente.

Eine unglaubliche Lektion zum Verständnis dieses Landes und ein absolutes Highlight.

Danach zerstreut sich die Gruppe und wir gehen getrennte Wege.

Ein erster Stop: „Defence against Desinformation in Ukraine and Beyond“.

Natürlich ist der Krieg auch bei der SXSW ein Thema. Ukrainer aber auch Tech-Spezialisten geben Insights in die unmittelbare Zeit vor der Invasion, in Information und Desinformation, in den Umgang mit den Medien und nicht zuletzt, mit den sozialen Medien.

Es geht im Eiltempo weiter zu Amy Webb, einer der führenden Trend- und Zukunftsforscherinnen. Sie stellt hier exklusiv ihren 2023 Tech Trend Report vor. Und wie kaum anders zu erwarten, steht an erster Stelle KI und die Auswirkungen von ChatGPT in den nächsten 10 Jahren. Einige Kernaussagen:

„We have entered the assisted computing age. And we will never think on our own again.“

„This is the moment we go from fiction to reality.“

Ein einprägsames Bild: Amy vergleicht Generative AI mit dem Taschenrechner.

Sie blickt in die nächsten 10 Jahre und arbeitet mit einem positiven und einem negativen Szenario. Ein wesentlicher Treiber für den Unterschied: die Entscheidung, sich von proprietären Cloud Technologien der Hyperscaler lösen zu können oder diese zu verstaatlichen, ebenso wie die unterliegenden Algorithmen und Daten.

Im besten Fall wird dadurch das Leben einfacher und „seamless“. Für den schlechtesten Fall malt sie ein Bild, in dem es (auch aus kostengründen) zwar Werbung und Marketing gibt, aber keine Marketer, nur noch KI basiertes, automatisiertes Targeting und „Werbung“ als Teil des gelieferten Outputs der KI. Damit wären Informationen überall um uns, wir würden aber trotzdem meist nicht das finden, was wir suchen.

Wir machen einen kurzen Abstecher zur Session von Schauspielerin Eva Longoria und sehen uns danach die Installationen von Johnson&Johnson, Amazon Prime und Slack an.

Das letzte AI Highlight des Tages:

Die Psychotherapeutin und Bestseller Autorin Esther Perel zeigt auf, wo aus ihrer Sicht AI an Grenzen stoßen wird.

„We’ll reach a point, where AI falls short, where only true human reaction, interactions and experiences, good and bad, can produce the „real“ content. Technology helps us to smooth life’s sharp edges. But AI can smooth it to the point of flatness.“

Zum Abschluss lassen wir uns von Audible inspirieren, wo, wer hätte es erwartet, sich buchstäblich alles um ein Revival der Schallplatte dreht. Ab 20.00 Uhr steht Networken im deutschen Haus auf dem Programm und spätestens dann werden wir in der Gruppe den Tag und die spannenden Eindrücke diskutieren. What a day.

 

Marcus Wailersbacher, Martin Grass und Thomas Plennert

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